Anmerkung: Dies ist eine Clubreportage ohne detaillierten Fickbericht

Es ist vollbracht: Mit Ablauf der letzten Woche habe ich alle bundesdeutschen Clubs, die ich in der Pelagosliste als Saunaclubs gekennzeichnet habe (das sind derzeit rund 130), persönlich in Augenschein genommen - aus einer organisch gewachsenen, ursprünglich vagen Idee hat sich dieses Projekt für mich zu einer Herausforderung entwickelt, die mich insbesondere in den letzten vier Jahren zahlreiche anstrengende, oft mehrtägige Exkursionen beschert hat, die allerdings immer auch mit vielfältigen Impressionen abseits der Puffroutinen angereichert waren und von daher sehr schöne Erinnerungen für mich bedeuten. Zukünftig kann ich mich nun aber ein wenig zurücklehnen und durchschnaufen und nur noch ganz entspannt jene Clubs besuchen, die mich auch wirklich interessieren.


Warum also in diesen sommerlichen Tagen zur Abwechslung nicht mal einen Ausflug nach Wien machen, diese Frage stellte ich mir mit ungebrochener Unternehmungslust gleich schon wieder in der vergangenen Woche. Mein Plan war es, ganz gemütlich mittags von Düsseldorf aus mit einem günstigen Flug von Eurowings in die Donaumetropole zu fliegen, mir zunächst im Süden der Stadt die Saunaclubs Fun Palast und Fresh anzuschauen, anschlíeßend in die City zurückzukehren und die Nacht bis vier Uhr morgens im FKK Goldentime durchzumachen, bis man mich zum Ladenschluss hinauswerfen würde, dann im morgendlich erwachenden Wien noch drei Stunden zwischen all den Prachtbauten, Plätzen und Palästen herumzuschlendern, um dann am Ende um neun Uhr morgens reichlich erschöpft den Flieger zurück nach Düsseldorf zu nehmen - und genauso habe ich es dann auch gemacht.

Anfahrinfo:
Der Flughafen Wien liegt etwa 20km südöstlich der Stadt, für eine Fahrt in die City muss man am Automaten ein Einzelticket für derzeit 3,90 € ziehen. Da ich noch fürderhin in Wien mit Bus und Bahn unterwegs sein würde, wollte ich gleich ein Tagesticket ziehen, das ist jedoch am Flughafen nicht möglich gewesen, und es war auch am Ende nicht erforderliich.

Es ging vom Flughafen über Wien Mitte und HBF ohne Umschweife direkt zum Fun Palast, dem mächtigen Großclub am Südrand der Stadt. Wer es so wie ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln machen möchte, fährt mit dem Bus 66A zur nächstgelegenen Haltestelle "Sterngasse" (zu finden nur auf www.oebb.at).


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Das Verkehrsschild, aufgenommen in der Sterngasse unweit des Fun Palast, belegt die Vielvölkernähe Wiens.


Nachdenklich stand ich am gegenüber liegenden Straßenrand vor der Frontseite des Fun Palast und musterte das Kommen und Gehen vor dem Eingang. Ich beschloss, zunächst einmal um den Bau herumzulaufen und mir den Club aus der Perspektive der clubeigenen Parkplätze auf der Hinterseite anzuschauen. Als ich über das Parkplatzgelände strich, musterte mich aufmerksam ein vermeintlich anderer Besucher des Clubs, der dort bei seinem PKW stand. Er sagte zunächst nichts, erst als ich weiter meinen Blick über die Rückseite des Baus schweifen ließ, fragte er mich, ob er mir helfen könne. Es stellte sich heraus, dass ich dem Chef des Ladens gegenüberstand. Wir führten ein kurzes und freundliches Gespräch, in dem ich einige Fakten über den Fun Palast erfuhr, dann begab ich mich zum Haupteingang und checkte ein.

Wie schon erwähnt ist der Fun Palast ein richtiger Großbau und auf jeden Fall der größte der drei Wiener Saunaclubs. Bis vor Kurzem galt ein Eintrittspreis von 90 €, das hat sich geändert. Der Eintritt kostet derzeit 10 € inkl. Badeutensilien; außerdem wird die erste 30-Minuten-Nummer in Höhe von 60 € beim Eintritt im Voraus kassiert. Man kauft also gewissermaßen die Katze im Sack.

Egal, hineinspaziert. Der Fun Palast besteht aus einem Rezeptions-Vorbau, von dem man über eine Galatreppe in den dahinter befindlichen eigentlichen Clubbereich gelangt (der Vorbau hat im Seitentrakt beim Casino auch einen Aufzug). Nach dem Übergang befindet man sich in einer riesigen Gewerbehalle von circa 4000qm Größe. An Hardware gibt es demgemäß Einiges zu sehen: Indoor-Swimmingpool, Dampfbad, Saunen, Laufsteg und Bühne, Beach-Soccer-Feld ... An die große Halle schließt sich rückseitig noch ein Freigelände von etwa 1000qm an.

Bei meinem Besuch am Dienstagnachmittag waren etwa zwei Dutzend Girls und genauso viele Gäste vor Ort, das war, gemessen an der Größe des Clubs, relativ wenig. Zu den Girls ist zu sagen: von leidlich hübsch bis sehr hübsch, aber auch einer Handvoll Totalausfällen, war alles vorhanden. Auffällig die ethnische Einseitigkeit beim Line-up: Ich kann hier schon darauf hinweisen, dass ich in allen drei Wiener Saunaclubs fast nur Rumäninnen angetroffen habe. Auf dem Foto, dass ich hier vom Fun Palast einstelle, sieht man im Vordergrund eine junge hübsche Frau am Straßenrand. Man wird es vielleicht nicht für möglich halten, aber diese junge Frau war eines der Girls, die ich etwas später im Club angetroffen habe. Und schlussendlich gefiel sie mir so gut, dass ich mit ihr meinen im Voraus bezahlten Obolus realisiert habe.

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Frontansicht des Fun Palast, links mit Casino und Aufzug


Nach zwei Stunden Aufenthalt bin ich dann zu Fuß ins nahe gelegene Fresh in der Triester Straße gelaufen, Gehzeit etwa 20 Minuten.
Übrigens - auf meinem Weg habe ich noch zwei andere Bordelle in unmittelbarer Nähe des Fresh auf der Triester Straße vorgefunden:
https://www.laufhaus-rachel.at/
und kurz dahinter noch eine Art Nightclub, der Name ist mir entfallen.
Das Fresh ist ein kleiner familiärer Club, gepflegt und nett und stimmig hergerichtet. Es gibt derzeit eine Tarifstaffelung beim Eintritt, ich habe den 3-Stunden-Tarif für 30 € gewählt. Die CE für 30 Minuten beträgt - wie bei allen Wiener Saunaclubs - 60 €.

Woran merkt man, dass man in Wien ist? Natürlich, am Schmäh, aber auch daran, dass man im Fresh den Kaffee auf einem kleinen Tablett mit einem Glas Wasser serviert bekommt - das habe ich so in bundesdeutschen Saunaclubs noch nicht erlebt - und wie schon erwähnt, kenne ich sie inzwischen alle. Das weckt Erinnerungen an österreichische Chansons:
"Der Kaffee ist fertig,
Klingt das net ganz einfach herrlich .. "
(Peter Cornelius)

Aber auch:
"Du bleibst dein Leben lang 'a Dodel,
Hat ihn der Lehrer oft geneckt ..."
(Rainhard Fendrich)

Und Letzteres erinnerte mich wieder an den eigentlichen Sinn und Zweck meines Ausfluges. Im Club während meines Besuches anwesend circa 12 Frauen. Die Damen im Fresh, durchaus verführerisch, halten sich mit der Kundenakquise dezent zurück, über kurz oder lang befindet man sich aber doch im Gespräch mit einer der Gesellschafterinnen.

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Frontansicht des Fresh von der Hauptverkehrsstraße

Im Obergeschoss des Fresh gibt es eine aus Holzdielen gezimmerte Dachterrasse von rund 200qm Ausdehnung, auf der man es sich bei schönem Wetter gemütlich machen kann. Auf dem Weg dorthin durchquert man im Obergeschoss ein Porno-Kino, in dem man nett kuscheln könne, wie mir eine hübsche Lady, die auf der Dachterrasse mit mir amgebändelt hatte, wohlweislich erklärte. Nun, ich ließ sie wissen, dass mir dergleichen mit ihrer Person als angenehme Beschäftigung dünkte, woraufhin sie mich an der Hand nahm und ins Kino geleitete, in dem nun auch tatsächlich eine zärtliche Kuschelnummer in Gang kam, gefolgt von handfestem Sex härterer Gangart, der von dem Geschehen auf der Kinoleinwand durchaus inspiriert wurde. Da immer wieder mal andere Gäste oder Damen auf dem Weg zur Dachterrasse quasi zwangsläufig unser Treiben begutachteten, wurde aus unserer anfänglichen Kuschelnummer echte Public Action. Im Fresh war ich zufrieden und habe später noch gut gegessen. Man kann dort einen netten Abend verbringen, der Club ist auch mehr als Nightclub gedacht und öffnet erst um 16 Uhr. Mich aber zog es am Abend zum Hauptstadtclub Österreichs schlechthin - zum FKK Goldentime.

Anfahrinfo:
Gleich beim Fresh ist eine Haltestelle ("Neuerlaa") der Tramlinie WLB (Wiener Landes-Bahn), mit der man in wenigen Minuten zurück ins Stadtzentrum gelangt. Fahrkahrtenautomaten befinden sich in der Bahn, man zieht ein Ticket für derzeit 2,20 € für die Kernzone Wien, mit dem man innerhalb von 90 Minuten in Wien zu seinem Zielort fahren kann. In meinem Fall bedeutete das: Zielhaltestelle "Geiereckstraße" gleich beim Goldentime. (Fahrplaninformationen auf
www.oebb.at)

Wie schon gesagt, plante ich von Anfang an, bis zum Ladenschluss um vier Uhr morgens dort zu bleiben. Es entpuppte sich als Glücksfall, dass es ein sehr warmer Sommerabend war, bei dem ich bis tief in die Nacht hinein draußen entspannt am Swimmingpool liegen konnte - anderenfalls weiß ich nicht, ob ich es so lange im Club ausgehalten hätte.

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Blick über den vorgelagerten Parkplatz zum FKK Goldentime


Ich tue mich allmählich schwer damit, die Befindlichkeiten der Ladys in den Clubs zu begreifen, zumal ich mich in zunehmendem Maße mit zwei Extremen konfrontiert sehe. In vielen Clubs wirken die Damen dermaßen desinteressiert, dass ich mir vorkomme wie in einer normalen Disco, wo ich trickreich baggern müsste, um mit irgendeiner Lady wenigstens mal ins Gespräch zu kommen. Für mich stellt sich in diesen Momenten die Frage nach der Motivlage der Frauen: Weshalb hängen die den ganzen Tag im Club ab, wenn sie nahezu allen Gästen die kalte Schulter zeigen? Wollen die kein Geld verdienen? Was wollen sie dann?

Das andere Extrem, sehr verbreitet in den Mega-Clubs mit großen Touristenströmen, aber auch in den vielen kleineren, eher schwach frequentierten Clubs aus der zweiten und dritten Reihe: Man hat gerade erst den Fuß in die Clublounge gesetzt und versucht, sich an der Bar erst einmal ein Getränk zu beschaffen, sich zu settlen und erst einmal einen gewissen Überblick zu bekommen ... Und dabei muss man fast schon unwirsch die ersten drei Kandidatinnen abschütteln, die einen in unsinnige und teils unverschämte Diskussionen darüber verwickeln wollen, warum man jetzt gerade ausgerechnet mit ihnen nicht aufs Zimmer, ja nicht mal ins Kino gehen will.

Das Goldentime Wien gehört eindeutig zur letzteren Gattung. Kein Wunder: Es ist
a) der Hauptstadtclub,
b) ein Touristenclub par excellence und
c) österreichischer Club.

In allen österreichischen Saunaclubs, die ich kenne - es sind inzwischen fast alle ( so viele gibt es nicht) - sind die Frauen vergleichsweise offensiv (außer im Atlantik Kufstein). Was da aber im Goldentime Wien so abgeht, sprengt jedes Maß. Sinnloses "Abgrasen" von Freiern ohne die geringste Zurückhaltung, oft genug ohne jeden passenden Kontext, noch während man aufs WC geht, unter der Dusche steht oder sich am Buffet bedient.

Genug davon. Wo ich gerade vom Buffet sprach: Während es im Fresh solide und mit Liebe angerichtete Hausmannskost gab, war das Essen im Goldentime wirklich exzellent. Rinderfilet in Preiselbeersauce, dazu verschiedene Beilagen, reichlich vorhanden und bis drei Uhr nachts verfügbar. Zumindest an dieser Stelle hat der Club seinem hohem Eintrittspreis ein Äquivalent gegeben. Übrigens bekommt man auch im Fun Palast gegen Aufpreis ordentliche Kost vorgesetzt - auch schon für den kleinen Hunger für kleine Beträge.

Das Line-Up im Goldentime ist hingegen schon einen Ausflug wert. An einem Dienstagabend rund 50 nackten jungen,größtenteils bildhübschen Frauen zu begegnen, die sich lauernd in den Polstergarnituren räkeln, das kriegt man nur in wenigen Clubs geboten. Das Goldentime ist auch der einzige echte FKK-Club der Wiener Saunaclubs. Hardwareseitig hat der Rivale Fun Palast am Südrand der Stadt eher mehr zu bieten. Einen Whirlpool kann man ohne Weiteres allerdings nur im kleineren Fresh in Anspruch nehmen - so er denn in Betrieb ist. Im Goldentime ist ein Whirlpool nur auf bestimmten Zimmern verfügbar. Der Club ist aber durchaus in sich stimmig und für einen längeren Aufenthalt geeignet. Der Außenbereich, in dem auch zwei Holzhütten und Zelte untergebracht sind, erstreckt sich über circa 15x40m als Seitenareal am Westrand des Gebäudes, bestehend aus einer Poolterrasse und einem kleinen Gartenbereich.

Und wer sagt's denn: Im Laufe der Nacht habe ich noch Kraft, Geduld und Lust gehabt, um zwei Zimmergänge zu starten. Im Goldentime wurden die Girls oft zu zweit vorstellig, um einen für einen Dreier aufs Zimmer abzuschleppen. Einmal habe ich mich darauf eingelassen, weil es sich bei den Damen wirklich um zwei flotte Bienen handelte. Servicemäßig gab es Aufpreisstrategien seitens der Girls, die ich jedoch abgeschmettert habe, was dann auch anstandslos akzeptiert wurde. Ansonsten sei daran erinnert, dass das neue deutsche Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) in Österreich keine Gültigkeit hat.

Nach dem letzten Kaffee kurz vor vier Uhr startete ich dann zu einem kleinen Stadtrundgang vorbei an Belvedere, Hofburg, Parlament, Votivkirche, Stephansdom und Prater. Hat mir trotz meiner allmählich einsetzenden körperlichen Erschöpfung nach inzwischen fast 24 Stunden Wachzeit großen Spaß gemacht. Im Praterpark reckten in der frühen Morgensonne viele Obdachlose ihre ausgeruhten Glieder auf den Wiesen, wo sie übernachtet hatten; der liebe Gott hatte ihnen eine milde Sommernacht geschenkt. Wien ist eine Prachtstadt, das ist nicht zu leugnen. Vom Praterstern fuhr ich um sieben Uhr morgens mit der S-Bahn 7 direkt zurück zum Airport. Um 09:30 Uhr ging mein Flieger nach Düsseldorf, um 12 Uhr mittags sank ich schlussendlich zu Hause in meinem Bett in den heiß ersehnten Schlummer. Kostenmäßig war dieser Ausflug keine große Sache:
2x40 € Flug
10 € Fahrkarten Wiener Stadtverkehr
120 € Eintritte für drei Clubs

(+ 4 Zimmergänge mit 5 Ladys)

Ausgeruht und an einem Hochsommertag lässt sich solch ein Ausflug als One-Day-Marathon auch ohne Hotelübernachtung gut organisieren.